Einmal im Leben durch Wuppertal schweben – ich liebe diesen Spruch über meine Heimatstadt. Er ist schön und wahr. Bei meinem Patenkind Louisa, das mit Eltern und Bruder Tobias in Mülheim an der Ruhr wohnt, habe ich für dieses Erlebnis im Tal der Wupper frühzeitig gesorgt. Ich habe die Geschwister eingeladen zu einem Besuch im Wuppertaler Zoo und zu einer Fahrt mit der Schwebebahn.
Natürlich sind wir an diesem Tag einmal die gesamte Strecke mit der Schwebebahn, also 13,3 Kilometer von Vohwinkel nach Oberbarmen gedüst. Dann sind wir wieder fröhlich zurückgeschaukelt. Sehr erfreut über diese wichtige Bildungsreise war auch Louisas Vater, ein waschechter Wuppertaler, der immer einen leicht wehmütigen Blick bekommt, wenn der Name seiner Heimatstadt fällt. Als ich die Kinder wieder zu Hause ablieferte, war die damals Fünfjährige müde von dem erlebnisreichen Ausflug. Sie hat sich erstmal auf die Couch geschmissen. Bei der Verabschiedung fragte sie mich dann: “Fahren wir bald wieder mit der ääähhh Himmelseisenbahn?” Was für eine treffende Bezeichnung hat sie da gefunden!
Ein Engel, ein Drache und ein Tausendfüßler
“Aber das ist ja ein Engel!” Das hatte Anfang der 1950er Jahre der französische Schriftsteller Jean Cocteau beim Anblick der Schwebebahn ausgerufen. Die Dichterin Else Lasker-Schüler, geboren in Elberfeld (heute ein Stadtteil von Wuppertal), bezeichnete das Gefährt hingegen als “stahlharten Drachen”, der ausgestattet sei “mit vielen Bahnhofsköpfen und sprühenden Augen”. Die Schwebebahn regt die Fantasie an. Immer wieder. Mit ihren Stützen für das Gerüst, die sich hintereinander aufreihen und sich so durchs Tal schlängeln, wird sie auch als Tausendfüßler bezeichnet.
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In diesem Artikel gibt es weitere Infos zu Geschichte und Technik der Schwebebahn
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Sehr schön!
Das mit dem wehmütigen Blick kenne ich auch aus mir raus. (Jetzt wieder!!!)
*Riesenseufzer*
Einfach herkommen und endlich mal wieder schweben!
Ich hatte das Vergnügen, im April damit einmal zu fahren. Toll ist auch für alle Fahrgäste mit VRR Ticket, dass man diese Bahn umsonst nutzen kann. Und es macht Spaß, wenn die Bahn in die Kurve geht, unter einem die Wupper oder wenn sie über die Straßen und Fußgänger schwebt.
Meine Kindheit ist mit der Schwebebahn verbunden – einfach Nostalgie pur. Eine Träne und viele Busserl für die Himmelseisenbahn………………….
…zu unserem Wahrzeichen fällt mir spontan Ringelnatz ein:
WUPPER-WIPPCHEN
Als in Elberfeld wir in der Schwebebahn
Runter auf das Wupperwasser sahn
Und dann plötzlich unsre Blicke hoben
Gen einander ins Gesicht,
Hätten wir uns eigentlich verloben
Können. – Doch wir taten’s nicht.
Weil man manchmal in der Schwebe Schweigen
Vorzieht. Um bald wieder auszusteigen.
Danke für diesen wunderbaren Beitrag!
Ein bißchen verspätet, aber hier meine Geschichte mit Besuch und Schwebebahn. Ostern waren unsere Freunde mit ihren zwei kleinen Töchtern bei uns zu Gast. Eine Schwebebahnfahrt war genau das Richtige für alle, weil wir auch zwischendurch aussteigen können und uns etwas anschauen und dann weiterfahren können. In unserem Falle mußten wir sogar öfter aussteigen, aber nicht um uns etwas anzuschauen, sondern um eine Haltestelle zu Fuß zu gehen. Die Mama der Kleinen ist nämlich “seekrank” geworden und brauchte immer mal wieder feste Bretter unter den Füßen. Das passiere ihr auch auf Fähren und Schiffen, sagte sie – aber in der Schwebebahn hatte ich noch nie etwas von Seekrankheit gehört.