Madeira – farbenfrohes Maracuja-Land

Bilder aus Madeira
Aus der Reihe mymeilengram: neun Bilder aus Funchal auf Madeira. © Fotos: Meike Nordmeyer

Lautlos zieht die Seilbahn in Funchal, der Hauptstadt von Madeira, über die Dächer der Altstadt hinweg. Bei meinem Bummel durch die Altstadt habe ich immer wieder markante Ausblicke auf die Gondeln und interessante Perspektiven entdeckt. Eine davon zeige ich auf dem ersten Bild oben links in meinem Fotomosaik. Altstadt und moderne Seilbahn – ich mag diesen Kontrast. In circa 15 Minuten schweben die Gondeln hinauf zu dem auf etwa 600 Meter Höhe und weiter aufwärts gelegenem Ort, der schlicht Monte heißt. Schon während der Fahrt mit der Seilbahn und dann oben von Monte aus bietet sich ein weiter Blick über die vom Häusermeer überzogenen Berghänge und die Täler und weiter darüber hinaus auf den Atlantik und die große Bucht von Funchal.

Von der Bergstation der Seilbahn sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis zur breiten Treppe mit ihren 68 Stufen, die hinauf zu der katholischen Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte führt. Strahlend weiß erhebt sich der Kirchenbau vor tiefblauem Himmel, wie oben rechts im Fotomosaik zu sehen ist. Als ich am Sonntagvormittag zu der Kirche komme, findet gerade ein Gottesdienst statt und die Kirchenbänke sind bis auf den letzten Platz besetzt. Ich werfe nur kurz einen Blick hinein und schleiche leise wieder hinaus.

An einem anderen Berghang befindet sich terrassenförmig angelegt der Botanische Garten von Funchal. Madeira ist als Blumeninsel bekannt, und hier ist die ganze Pracht versammelt. Auf der Insel mit ihrem beständig milden Klima blühen viele Pflanzen gleich mehrfach im Jahr. Stadtführerin Amelia Carvalho zeigt auf einen großen Philodendron, an dem sowohl Blüte als auch Frucht zu finden sind. “Das ist praktisch, hier kann ich oftmals an einer Pflanze gleich beides zeigen”, sagt sie lächelnd. An vielen Stellen säumen Orchideen und Anthurien die Wege, oder große Büsche, aus denen zahlreiche Strelitzien, die sogenannten Papageienblumen stolz ihre extravaganten Blütenköpfe hervorrecken. Dann wieder stehen riesige Kakteen an einer Stelle versammelt oder Aloe vera und andere Sukkulenten. Ein großer Kräutergarten ist dekorativ in geometrischen Mustern angelegt. Mehr als 2000 Pflanzenarten gibt es auf dem gesamten Areal zu besichtigen. Dazu bietet sich immer wieder von Neuem ein prächtiger Ausblick auf die Stadt und das Meer. Mitten im Garten liegt ein kleines Café. Hier bestelle ich mir erstmal einen portugiesischen Espresso, eine Bica, die in Portugal immer verlässlich gut serviert wird. Unübertrefflich, der Kaffeegenuss an diesem schönen Ort! Ein Foto aus dem Botanischen Garten ist in der Mitte meines Bilderbogens platziert.

Typisch portugiesisch und somit auch auf Madeira gut vertreten sind die Flächen aus alten bemalten Keramikfliesen, den Azujelos. Eine besonders feine, in sich nur leicht schief geratene Wandverkleidung aus Azujelos ist in der zweiten Reihe ganz links zu sehen. Ich habe das Foto auf der Terrasse des Präsidenten-Palastes in Funchal aufgenommen.

Maracuja-Parfait
Maracuja-Parfait, serviert auf einem kleinen Tisch mit rosafarbener Decke samt hartnäckiger Bügelfalte.
© Foto: Meike Nordmeyer

In der gleichen Reihe des Fotomosaiks zeige ich zudem einen Lieblingsplatz von mir in Funchal. Am Ende der Altstadt an der Rua Portão de São Tiago thront direkt auf dem Felsen vor dem Meer das Forte São Tiago, eine Festung aus dem 17. Jahrhundert mit dicken Mauern, die heute in sonnengelber Farbe gestrichen sind. Auf dem kleinen Platz direkt vor der Festung stehen ein paar Tische, bedeckt mit rosafarbenen Tischtüchern, und dahinter zeigt sich der sattblaue, am Horizont silbrig glitzernde Atlantik. Was für Farben, was für ein Ensemble! Da kann ich nicht weitergehen, ich lasse mich zu einer Kaffeepause an einem der kleinen Tische des  Restaurants Cidade Velha nieder. Zur Bica bestelle ich mir ein Dessert. Denn auch hier gibt es wieder eine der typischen Maracuja-Leckereien, wie sie auf der Insel in verschiedenen Varianten auf der Speisekarte vertreten sind. Schon dafür liebe ich Madeira. Diesmal genieße ich ein Maracuja-Parfait: Halbgefrorene Vanillecreme auf einem Boden aus dünnem, leicht an Spekulatius erinnernden Teig und obendrauf aromatische Maracuja-Soße mit knusprigen Fruchtkernen. Fantastisch! Ich zeige das Dessert hier auf einem Extrafoto. Unten rechts in dem Bilderbogen ist noch eine andere Variante zu sehen: eine Maracuja-Cassata, garniert mit Kakao und Minzblättern – und ja, auch das Dessert hat genauso köstlich geschmeckt, wie es aussieht.

Dann sind da noch die anderen beiden Bilder in der unteren Reihe des Fotomosaiks. Die Aufnahmen sind an der winzig kleinen Bucht entstanden, die neben dem Hafen und vor der Altstadt von Funchal liegt. Madeira hat überwiegend Felsküste, ansonsten ist Strand mit schwarzem Sand und Steinen für die Insel typisch. Das Spiel von Licht und weißer Gischt auf dem schwarzen Strand hat seinen eigenen Reiz. Madeira, Du schönes felsiges Maracuja-Land mitten im Atlantik – das war eine intensive erste Begegnung, die Lust auf mehr gemacht hat!

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Noch ein Tipp: Auf Madeira unbedingt auch den Poncha probieren, das ist ein Zuckerrohrschnaps mit Honig und Zitrone. Das typische Inselgetränk darf in keiner Bar und auf keiner Party auf Madeira fehlen und wird auch gerne als Medizin für Leib und Seele bezeichnet. Es gibt den Poncha – natürlich –  auch in einer Version mit Maracuja.

Zu der Reise nach Madeira und Porto Santo bin ich von Olimar Reisen in Kooperation mit TAP Portugal eingeladen worden. Im Rahmen der Einladung habe ich im Hotel Pestana Carlton auf Madeira und auf Porto Santo im Hotel Resort Vila Baleira gewohnt.

Zum Weiterlesen:
Genießen an den steilen Klippen von Madeira – Ausflug zum Faja dos Padres

Mehr zu Genuss in Portugal gibt es hier zu lesen:
Himmlisch genießen in Lissabon

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