Ein Ausflug in die Fränkische Schweiz

Fränkische Schweiz - neun Bilder
Ein Bildermosaik aus der beliebten Reihe mymeilengram zeigt diesmal Bilder von einem Ausflug in die Fränkische Schweiz. © Fotos: Meike Nordmeyer

Hier kommt wieder ein mymeilengram – diesmal mit Bildern aus der Fränkischen Schweiz. Von Bayreuth aus habe ich einen Tagesausflug dorthin unternommen. Denn es gibt etwas, das einen Besuch der Festspiele am Grünen Hügel noch schöner macht: In die wunderbar intensive Zeit voller Musik sind auch spielfreie Tage eingestreut, und die bieten die Gelegenheit zu schönen Ausflügen. Es locken so viele interessante Ziele in der Umgebung, dass die Entscheidung schwer fällt. Nach Bamberg oder Nürnberg ist es nicht weit, Städtetouren dahin bieten sich an. Auch Ausflüge nach Karlsbad und Marienbad in Tschechien habe ich schon von Bayreuth aus unternommen. Wenn man nicht so lange fahren möchte, ist beispielsweise ein Besuch der nahegelegenen Orte Thurnau und Kulmbach empfehlenswert oder eine Tour durch das Fichtelgebirge.

Diesmal habe ich Lust, mal wieder in die Fränkische Schweiz zu fahren. Die Landschaft dort ist irre. Ganz plötzlich geht es damit los, dass rumpelig verwitterte Felsen aus den sonst mit sattem Grün überzogenen Hügeln emporragen. Fachwerkhäuser schmiegen sich an den Stein, Burgen sind obendrauf platziert. Es ist eine Landschaft, wie sie auf Zeichnungen in alten Märchenbüchern zu sehen ist. Daher würde es einen gar nicht wundern, wenn auf einmal ein paar Zwerge mit Zipfelmütze auftauchten, ein gestiefelter Kater daherkäme oder am besten eine gute Fee.

Von Bayreuth fahre ich gemütlich in etwa 40 Minuten über kleine Landstraßen vorbei an reifen Kornfeldern und saftig grünen Wiesen nach Pottenstein. Im oben stehenden mymeilengram zeigen die ersten beiden Bilder in der oberen Reihe von links, wie die Burg Pottenstein auf dem Felsen klebt. An einem Baum vor der Burg hängt ein Schild, das von einer sangesfrohen Nacht in dem Gemäuer erzählt, bei der offenbar auch munter gebechert wurde. Da dröhnen dann die Hallen, so heißt es dort. Auch hier waren also einst stimmkräftige Gemüter vertreten. Ganz in sich gekehrt scheint dagegen die Heilige Elisabeth, wie sie als Skulptur auf dem Marktplatz-Brunnen in Pottenstein platziert ist. Das Bild rechts daneben zeigt die Kirche des Ortes. Auch das alte Mühlrad und die himmelhohe Sonnenblume habe ich dort aufgenommen.

Von Pottenstein sind es nur 5 Kilometer bis nach Tüchersfeld. Es ist nur ein kleiner Ort, der aber für mächtig Aufmerksamkeit sorgt mit seinen hohen, markanten Felsentürmen. Das Foto oben rechts zeigt einen Anblick davon. Unten links ist zudem die große Basilika von Gößweinstein zu sehen. Der mächtige Kirchenbau wirkt ein paar Nummern zu groß geraten für die überschaubare Ortschaft. Der Grund dafür: Es handelt sich um eine bedeutende Wallfahrtskirche. An dem Gasthof neben der Basilika hängt eine Tafel, die mitteilt, dass es Wallfahrtsbier vom Fass im Ausschank gebe. Auch eine interessante Art, etwas von der Heiligkeit des Ortes aufzunehmen. Doch ich labe mich am frühen Nachmittag lieber an einem feinen Stück Zwetschgenkuchen und einem Cappuccino, um dann noch einen teuflisch guten Plan auszuführen.

Von Gößweinstein fahre ich in einem kleinen Bogen wieder zurück Richtung Bayreuth. Etwa 15 Kilometer vor der Festspielstadt liegt mein Ziel: die Therme von Obernsees. Hier lasse ich den Ausflug nun ganz entspannt ausklingen. Ich paddele ins Außenbecken mit seinem mineralischen Thermalwasser, lasse mich auf einen schön beblubberten Massage-Liegeplatz gleiten und genieße es, dass mir die Sonne auf die Nase scheint. Was für ein gelungenes Programm für einen spielfreien Tag! Am nächsten Tag düse ich mit frischen Kräften zum Grünen Hügel. Wie schön, dass nun “Der Ring des Nibelungen” mit der Aufführung von “Siegfried” weitergeht.

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Weitere Informationen
Am Rand der Fränkischen Schweiz, etwa 15 Kilometer vor Bayreuth, laden die Therme Obernsees zum Besuch ein.

Dieser Artikel ist nach einem privaten Aufenthalt in Bayreuth zur Festspielzeit entstanden, den ich komplett selbst finanziert habe.

Apropos Finanzen – Mein Lieblingsgeldautomat steht auf dem Grünen Hügel:
Banknoten in Bayreuth

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mymeilengram – Bildermosaiken voller Reiselust

8 Replies to “Ein Ausflug in die Fränkische Schweiz

  1. Liebe Meike,
    ich gratuliere, ein feiner Artikel! Und so charakteristische, schöne Bilder!
    Ich habe sehr lange in der Ecke gelebt und muss sagen, dass es keine Landschaften und Orte gibt, die dem nahe kämen. Ich bin immer wieder entzückt, wenn ich dort sein kann. Durch mein Kunstgeschichtsstudium in Bamberg (und meinen damaligen Job als Fremdenführerin) habe ich auch sehr viel mit Architektur, Kunst und Kultur im Fränkischen zu tun gehabt.
    Es gibt tatsächlich Landschaften mit Bach, Wiesen und Mühle in der Nähe von Nürnberg, die man schon längst zu kennen meint. Und? Tatsächlich: Dürer hat es vor rund 500 Jahren gemalt. Ob er wohl damals auch so wie wir über die Schnellstraße gebrettert ist?
    Liebe Grüße
    Annette

  2. Liebe Meike,
    deine Bilder und Texte machen richtig Freude. Ich war noch nie in der fränkischen Schweiz, aber das wird sich durch deinen Bericht sicherlich bald ändern.
    Ein schönes Wochenende wünsche ich dir!
    Viele Grüße
    Anke

  3. Liebe Meike,
    du hast dich absolut richtig entschieden, statt nach Nürnberg in die Fränkische Schweiz zu fahren. Und das sage ich als Leib-Und-Seele-Nürnbergerin ;) Von Nürnberg aus ist man in kürzester Zeit in einer anderen Welt. Das genießen wir sehr!

  4. Liebe Meike,
    wir waren in den letzten Jahren mehrfach in dieser Region und stimmen Dir zu: die Landschaft dort ist sehr sehenswert. Fast ein wenig märchenhaft! Überhaupt finden wir, dass Franken eine Reise wert ist. Es gibt dort so viel zu entdecken: Weinberge, barocke Städte, die Romantische Straße beginnt in Würzburg, der Main und viel Fachwerk-Schönheit. Uns zieht es immer wieder dorthin.
    Liebe Grüße,
    Monika und Petar

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