Der hellblaue Himmel ist erstaunlich. Denn in so satter Farbe zeigt er sich nur selten in St. Petersburg oder auch am etwa 30 Kilometer entfernten Schloss Peterhof, der einstigen Sommerresidenz der Zaren. Im Sonnenschein glänzt das Gold an den Kuppeln der Palastkirche ganz besonders, ebenso an den vergoldeten Skulpturen, die sich zur großen Kaskade, einer treppenförmig angelegten Brunnenanlage vor dem Schloss aufreihen. 138 Fontänen sprudeln in die Höhe und zeichnen sich besonders gut ab vor dem Himmelsblau – es ist ein prächtiger Anblick.
„In St. Petersburg ist das Wetter fast immer grau und trübe, es gibt nur etwa 60 sonnige Tage im Jahr“, erklärt Tourguide Elena. Sie muss es mehrfach betonen, was für ein Glück die Gäste der Neuen Mein Schiff 1 haben, dass sie diese Tour als Landausflug gewählt haben und nun bei so einem schönen Wetter die weitläufige Parkanlage des Schlosses besichtigen können. Der Park liegt direkt an der Küste des finnischen Meeresbusens. Von der großen Kaskade vor dem Schloss führt ein 400 Meter langer Kanal direkt zur Ostsee. Das Gelände umfasst insgesamt mehr als 100 Hektar und darauf sind noch mehrere kleine Lustschlösser, Brunnen, Wasserspiele und Skulpturen zu finden. Die gesamte Anlage gilt als das russische Versailles und zählt seit 1991 zum Weltkulturerbe der Unesco.
Die Neue Mein Schiff 1, das jüngste Flottenmitglied der Tui Cruises, hat während ihrer Kreuzfahrt auf der Ostsee am frühen Morgen in St. Petersburg festgemacht und legt erst am nächsten Tag um 19 Uhr wieder dort ab. So stehen den Passagieren zwei Tage für die Besichtigung von St. Petersburg und Umgebung zur Verfügung. Da gibt es genug zu tun. Ein Muss ist natürlich auch ein Besuch des Katharinenpalastes in der nahegelegenen Stadt Puschkin. Darin ist seit 2003 die Rekonstruktion des weltberühmten Bernsteinzimmers zu bestaunen. Genauso wichtig ist der Besuch der Eremitage, des bedeutenden Kunstmuseums im Zentrum von St. Petersburg. Zu dessen riesigen Gebäudekomplex gehört auch der Winterpalast, die einstige Hauptresidenz des Zarens in der Stadt.
Doch nicht nur historische Schlösser und Paläste sollten bei einem Besuch auf dem Programm stehen. Auch ein Ausflug in die Unterwelt, nämlich in das U-Bahn-System von St. Petersburg lohnt sich. Beim Betreten der Rolltreppe, die beispielsweise im U-Bahnhof Admiralteyskaya den Schacht hinab zum Bahnsteig fährt, fällt sogleich auf, dass die metallenen Stufen etwas flotter als bei uns üblich hinabsurren. Ein schnelleres Vorankommen ist sinnvoll, denn es geht weit hinunter. Der Bahnsteig liegt in 86 Metern Tiefe und damit gehört die Station zu den am tiefsten gelegenen der Welt. Von den Passanten auf der Rolltreppe haben daher auch einige zum Zeitvertreib etwas zum Lesen in der Hand, eine Zeitung, einen Prospekt oder das Smartphone. Und zudem stehen alle Leute auf der rechten Seite, damit besonders eilige Personen auch im Laufschritt überholen können.
Einige der U-Bahn-Stationen in der Stadt sind prächtig ausgestattet mit Säulen aus Marmor oder auch aus Glas, mit Reliefs, großen Mosaiken und üppigen Deckenleuchtern. Da findet sich auch an exponierter Stelle eine Büste von Lenin aufgestellt oder an der Station Pushkinskaya eine große, blitzblank sauber gehaltene und fein ausgeleuchtete Marmorskulptur, die den Dichter Alexander Puschkin dargestellt. Eine Tour durch die Unterwelt von St. Petersburg ist auf jeden Fall ein Erlebnis und erweist sich auch als das richtige Programm am nächsten Tag, an dem wieder das für die Stadt übliche graue Wetter herrscht, das kühlen Wind äußerst ungemütlich mit Nieselregen kombiniert.
Leicht fröstelnd kehren da die Ausflügler am späten Nachmittag zum Kreuzfahrtschiff zurück. Wer mag, kann jetzt zum Aufwärmen in den Wellness-Bereich gehen und die Sauna nutzen oder sich im Fitnessbereich betätigen. Der Neubau der Tui Cruises ist als Sport- und Wellness-Schiff konzipiert. Der Spa- und Sportbereich ist im Vergleich zu den vorherigen Schiffen deutlich erweitert worden und umfasst jetzt circa 2400 Quadratmeter. Zur Ausstattung gehört beispielsweise auch eine Sporthalle mit Kletterwand.
Doch natürlich geht es nicht nur um Sport, sondern auch ums Entspannen. Viele Gäste lassen sich nach dem Landausflug erstmal in einer der zahlreichen Bars nieder, um sich mit einen Aperitif auf den Abend einzustimmen und um später, wenn das Schiff ablegt, die Ausfahrt aus dem Hafen in einer wärmenden Jacke auf dem Außendeck zu verfolgen. Wenn das Schiffshorn dreimal tönt und die Auslaufmelodie erklingt, geht es weiter für die Neue Mein Schiff 1 mit Kurs auf Helsinki. Der Aufbruch zur nächsten Etappe der Reise ist immer ein besonders schöner Moment auf einer Kreuzfahrt.
Den besten Ausblick bietet da der neue Skywalk. Dieser führt am Heck des Schiffs von Deck 14 hoch auf 15. Der Weg schwingt sich in einem freien Bogen hinauf, nur von Stützen getragen und sozusagen ohne Deck-Haftung. So verstärkt sich das Gefühl, hoch über dem Meer zu laufen. Der Bogen dient in erster Linie zur Ergänzung der Joggingstrecke, die über eine Länge von 438 Metern über den Außenbereich des Schiffs führt und mit dem Skywalk eine Steigung von bis zu 6,7 Prozent erhalten hat. Damit wird die Strecke für Läufer noch deutlich interessanter. Doch auch zum Flanieren über dem Meer ist dieser Bogen einladend und wird vor allem an den Abenden gerne dafür genutzt. Es ist ein hervorragender Platz beim Auslaufen, wenn das Schiff weiter zieht über die Ostsee von St. Petersburg nach Helsinki.
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Ich bin von der Tui Cruises zu der Kreuzfahrt auf der Ostsee mit der Neuen Mein Schiff 1 eingeladen worden.
Die Neue Mein Schiff 1
Ab Mai 2019 fährt die Neue Mein Schiff 1 wieder auf der Ostsee-Route. Die 8-tägige Reise „Ostsee mit St. Petersburg I“ beginnt zum Beispiel am 19. Mai in Kiel und führt nach Stockholm, Tallinn, St. Petersburg, Helsinki und zurück nach Kiel.
Seit Mai 2018 gehört die Neue Mein Schiff 1 zur Flotte von Tui Cruises und ersetzt damit die bisherige Mein Schiff 1. Das neue Kreuzfahrtschiff ist rund 315 Meter lang und damit 20 Meter länger und mit 16 Decks eins höher als die beiden vorherigen Neubauten. Es ist für 2894 Passagiere ausgelegt, bei Doppelbelegung der Kabinen. Es gibt 12 Restaurants und Bistros sowie 15 Bars und Lounges. Das Schiff verfügt über circa 20.500 Quadratmeter Fläche der Außendecks sowie circa 2400 Quadratmeter Spa- und Sportbereich. Wie schon auf den vorherigen Schiffen misst der Außenpool eine Länge von 25 Metern. Zudem gibt es eine Joggingstrecke von 438 Metern Länge und mit einer Steigung von bis zu 6,7 Prozent sowie eine Sporthalle mit Kletterwand.
Infos zur Mein Schiff-Flotte und den verschiedenen Routen unter: www.tuicruises.com
Noch ein Artikel zur Kreuzfahrt auf der Ostsee:
Zeitreise in Danzig und Wellness auf der Ostsee – mit der Mein Schiff 6
Mehr Blogartikel zu Kreuzfahrten oder Touren mit Fährschiffen:
meikeknoten – auf dem Wasser unterwegs
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