Sehnsucht nach Meer – so wäre zu Hause bleiben viel schöner

Haus auf einem Laster für die Sehnsucht nach Meer
Die Sehnsucht nach Meer ist groß. Meine Vision in diesen Tagen: Zu Hause bleiben und trotzdem auf die Wellen schauen. © Foto: Meike Nordmeyer

So etwas wie Meerweh, das habe ich eigentlich immer. Mal mehr, mal weniger. Die Sehnsucht nach Meer und Strand, nach Sand unter den Füßen, nach Wellen, Wind und Weite ist in diesen Tagen ganz besonders groß. Denn auch ich bleibe derzeit zu Hause. Das ist das, was wir alle tun müssen, um die Ausbreitung des Coronavirus möglichst zu verlangsamen. Flatten the curve and stay at home, so lautet das Gebot der Stunde. Keine Reisen, keine Ausflüge oder andere schöne Unternehmungen gemeinsam mit Freunden und Familie – auf das alles müssen wir vorläufig verzichten. Das fällt jeden von uns schwer, keine Frage. Tapfer bleiben und durchalten ist da angesagt.

Für mich als Reisebloggerin ist das dauerhafte zu Hause bleiben auch deshalb blöd, weil ich euch nichts neues zeigen und keine neuen Geschichten auftun kann. Aber zum Glück habe ich ja einen riesengroßen Vorrat an Reisefotos und Erinnerungen und so vieles, was noch erzählt werden will. Und da ist mir doch ein Bild von einer Tour nach Flandern wieder in den Sinn gekommen. So wäre zu Hause bleiben viel schöner, schoss es mir plötzlich durch den Kopf: Ich bleibe brav daheim und fahre einfach mit meinem Haus durch die Gegend. Wie eine Schnecke mit ihrem Haus nur bedeutend schneller – und dann geht’s am Meer entlang. Ich könnte das Fenster öffnen und die Meerluft schnuppern, das Wellenrauschen hören und auf das Glitzern der Sonnenstrahlen auf dem Wasser schauen. Ach, man darf davon ja einfach mal träumen in diesen Tagen. Das tut ja auch gut.

Aufgenommen habe ich das Foto vor ein paar Jahren an der flämischen Küste zwischen Ostende und Middelkerke. Warum ich auf diese Düne dort geklettert bin? Weil ich ein Foto von der Kusttram, der Küstenstraßenbahn machen wollte und der Blick von da oben dafür bedeutend besser ist. Während ich da im Dünengras auf die nächste Bahn wartete, fuhr dieser auffällig beladene Lkw vorbei und bildete auch ein schönes Motiv.

Die Küstenstraßenbahn ist eine Attraktion für sich. Sie verkehrt zwischen Knokke-Heist und De Panne und fährt damit auf einer Strecke von rund 68 Kilometern an der gesamten flämischen Küste entlang. Sie gilt damit als längste Straßenbahnstrecke der Welt. Zwischen Ostende und Middelkerke befindet sich das schönste Stück, denn dort saust die Bahn direkt auf der Promenade oberhalb vom Strand entlang – es ist herrlich, damit zu fahren. Bei jeder Fahrt weht die Bahn den Sand von ihren Schienen auf. Als ich das tolle Stück zum ersten Mal entdeckt habe, da hatte ich zum Glück ein Tagesticket für die Bahn und bin dort gleich diverse Male hin- und hergefahren.

Ach, was freue ich mich darauf, wenn wir wieder reisen können und so schöne Touren wie beispielsweise diese zur flämischen Küste unternehmen können! Bis dahin müssen wir in Erinnerungen schwelgen. Denn das Gute ist: Schöne Reisen wirken sehr gut nach. Auch dafür unternehmen wir sie ja. Und wir können uns natürlich auch von Reisegeschichten zu neuen Zielen und Erlebnissen anregen lassen und schon mal in Gedanken auf Tour gehen. Dazu lade ich mit meinen Beiträgen in diesem Reiseblog gerne ein und wünsche euch viel Spaß beim Weiterstöbern.

Die Kusttram in Flandern
Da saust sie am Strand entlang, die Küstenstraßenbahn auf dem besonders schönen Streckenabschnitt zwischen Ostende und Middelkerke. © Foto: Meike Nordmeyer

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Die Fotos sind auf einer Reise nach Flandern im Jahr 2015 entstanden, zu der ich von Visit Flanders eingeladen wurde.

Zum Weiterlesen

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Die Belle Epoque an der flämischen Küste – De Haan und Blankenberge

Weisheit am Strand – mehr Meer bitte!

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