Keine Panik! Udo Lindenberg und Buddha am Timmendorfer Strand

Hinterm Horizont geht’s weiter – wer hätte bei dieser Zeile nicht gleich Udo Lindenbergs unvergleichlich schnoddrige Stimme im Ohr, wie sie diese berührende Ballade singt. Und da gibt es auch diesen einen Ort an der Ostsee, an dem sich der Sound immer ganz von selbst ins Ohr schleicht, das ist das Seebad Timmerdorfer Strand. Denn der Blick auf das Meer und auf den Horizont vom dortigen Maritim Seehotel aus hat Udo Lindenberg einst zu der Ballade inspiriert, in der er sich an seine kurz zuvor verstorbene Privatsekretärin und enge Freundin Gabi Blitz erinnert.

Das war 1986. Der Song wurde ein großer Erfolg. Im darauffolgenden Jahr war der “Horizont” sieben Wochen lang auf Platz 18 der deutschen Charts. Und er bleibt auch danach so präsent und beliebt, dass 25 Jahre später am Strandzugang vor besagtem Maritim Seehotel ein Kunstwerk von Dieter Portugall aufgestellt wird, das Udo und seinen musikalischen Blick auf den Horizont würdigt. Der Star ließ es sich nicht nehmen, die etwa zwei Meter hohe Skulptur, die seine unverkennbare Silhouette mit Hut zeigt, vor zahlreichen Fans, Vertreter*innen der Gemeinde und der Presse und vielen neugierigen Passanten einzuweihen.

Schon seit vielen Jahren ist Udo Lindenberg Stammgast in Timmendorfer Strand. Mit seinem Panikorchester bereitet er sich an diesem beliebten Urlaubsort regelmäßig auf seine Tourneen vor. Kurz vor der Abreise laden die Musiker dann zur öffentlichen Generalprobe ein, die natürlich längst Kultstatus bei Fans und Tourist*innen im Ort erlangt hat.

Das Kunstwerk zu Udo Lindenberg befindet sich in Timmendorfer Strand in bester Gesellschaft. Denn nur ein paar 100 Meter weiter Richtung Niendorf fällt seitlich vor der Seebrücke, die als Seeschlösschenbrücke bezeichnet wird, eine riesige sitzende Buddha-Figur auf. Sie hockt dort auf dem Rasen vor einem traditionellen Reetdachhaus. Mühelos strahlt auch dieses Kunstwerk Udos berühmtes Motto aus: “Keine Panik!” Denn dieser Buddha lächelt in aller Seelenruhe sanft in sich hinein.

Wie kommt es zu dieser großen asiatischen Figur vor dem Strand der Ostsee? Der Unternehmer, ehemalige Sportfunktionär und Kunsthändler Jürgen Hunke hat vor einigen Jahren in diesem Reetdachhaus, der ehemaligen Lesehalle des Ortes, eine Außenstelle seiner in Hamburg und Berlin ansässigen Mikado-Galerien mit asiatischer Kunst eröffnet. So befindet sich seitdem darin eine Kombination aus Buchhandlung, Galerie und Lesehalle. Davor erstreckt sich der Mikado-Garten, ausgestattet mit dem großen Buddha und einigen Steinskulpturen sowie einem Glas-Pavillon mit einer Ausstellung von weiteren asiatischen Kunstobjekten. Passend dazu befindet sich auf der benachbarten Seeschlösschenbrücke das sogenannte Mikado-Teehaus, ein Gebäude in Pagodenform. Untergebracht ist darin seit 2014 das Restaurant “Wolkenlos”. Das gesamte Ensemble mit seinen asiatischen Motiven sorgt für einen ganz speziellen Flair am Ostseestrand der Lübecker Bucht.

Besonders schön ist in Timmendorfer Strand auch der schmale Streifen Wald, der sich schon vom Nachbarort Niendorf kommend vor Strand und Dünen entlang zieht bis weiter zum Seebad Scharbeutz. In dem Waldstück ist es angenehm schattig an einem heißen Sommertag und es lässt sich dort ganz entspannt bummeln auf dem leicht unter den Schritten knirschendem Boden.

Über die nur mäßig hohen Dünen hinweg kann der Blick dabei immer wieder zum Meer und zum Horizont schweifen. Am Wegesrand gibt es zudem noch einige weitere Kunstwerke zu entdecken. Einen besonderen Blickfang bildet da zum Beispiel die Giraffengans Seravina, eine humorvolle Skulptur von Sven Backstein. Die Tigerente lässt grüßen!

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Den Abstecher in das Seebad Timmendorfer Strand habe ich im Juni 2023 während eines privaten und komplett selbst finanzierten Kurzurlaubs in Travemünde unternommen. Von Travemünde aus lässt es sich bequem mit dem Linienbus in die benachbarten Seebäder Timmendorfer Strand und Scharbeutz fahren. Auch der einwöchige Urlaub in Travemünde im September 2021 war privat und ohne Einladung vollständig selbst finanziert.
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Zum Weiterlesen auf meikemeilen:

Leuchttürme in Travemünde – alt, hochhaushoch und verspielt

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Und auch passend dazu: der Elvis-Pavillon Heartbreak-Hotel auf Terschelling
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Tanja Neumann schreibt auf ihrem Blog “Vielweib” auch über Timmendorfer Strand:
Wo es die schönsten Blautöne gibt – Urlaub am Timmendorfer Strand